Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Pitzling

Sieben couragierte Pitzlinger Männer waren es, die am 06. März 1875 zum Schutz der Bürger die "Freiwillige Feuerwehr Pitzling" gründeten. Das war die Geburtsstunde der Pitzlinger Wehr, wie die Gründungsurkunde des Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verbandes belegt.

Am 25.11.1925 wurde unter dem Kommandanten Georg Reiber das 50jährige Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr gefeiert. Nach den Feierlichkeiten in der Kirche und am Kriegerdenkmal wurde das Fest durch eine Meldung von einem Brand in Stoffen unterbrochen.
Im Laufschritt rückte sofort die gesamte Mannschaft nach Stoffen aus. Nachdem sie ihrer Pflichtnachgekommen waren, nahmen sie ihr Fest in vollem Umfang wieder auf.​

Das Feuerwehrgerätehaus war in den Anfangszeiten oberhalb der alten Schmiede untergebracht. Nachdem es zu eng und zu baufällig geworden war, wurde ein Raum in der "Alten Schule" für die Feuerwehr eingerichtet.1948 wurde die alte Spritze durch die Tragkraftspritze TS 3/5 ersetzt, die unter erheblich finanziellen Anstrengungen angeschafft wurde (Kosten DM 3.490,95).​

Im Jahre 1962 wurde eine Magirus Tragkraftspritze TS 8/8 angeschafft. Um die neue Spritze mit den Gerätschaften leichter transportieren zu können, bauten einige Feuerwehrmänner einen Wagen, der sowohl mit einem Bulldog als auch von Hand gezogen werden konnte. Spritze und Wagen wurden zusammen mit der neu gebauten Ortsstraße in einer Feier von Herrn Stadtpfarrer Niklas eingeweiht. Im Anschluss daran wurde von den Feuerwehrmännern mit der neuen Spritze eine öffentliche Übung abgehalten.​

Danach wurde im Gasthaus Leitenstorfer gefeiert und verdiente Wehrmänner für ihren Dienst geehrt. Um Neuanschaffungen wie Feuerwehrwagen, Schutzanzüge, Schläuche, neue Helme etc., finanzieren zu können, musste der Reinerlös von Veranstaltungen wie z. B. Weihnachtsfeiern oder Spenden verwendet werden.​

Die ersten Leistungsabzeichen legten Pitzlinger Feuerwehrmänner 1964 unter der Führung des Kommandanten Karl Faller ab. Weitere Prüfungen folgten in den Jahren 1969 und 1971 für 2 Gruppen. 1972 wurde Karl Fahler von Falke Zwikirsch abgelöst. Im selben Jahr wurde die Wehr im Zuge der Gebietsreform in die Stadtwehr eingegliedert. An der Selbständigkeit der Gruppe änderte sich dadurch jedoch nichts. An den 100jährigen Gründungstag wurde im Mai 1975 mit einer kleinen Feier erinnert.​

Durch den Verkauf der "Alten Schule" 1977 musste eine neue Unterkunft für die Feuerwehr gefunden werden. Als zentraler Standort bot sich ein Anbau an die Schule an. Ein Jahr später zog die Feuerwehr in den Neubau ein. Im darauffolgenden Jahr konnte die Feuerwehr mit einem neuen Fahrzeug ausgestattet werden. Die Weihe des Feuerwehrhauses sowie des Feuerwehrautos wurde am 26. April 1980 mit Musik und Tanz gefeiert.

1984 wurde das Fahrzeug der Pitzlinger Feuerwehr erstmals mit einem Funkgerät ausgestattet. In den folgenden Jahren wurden die aktiven Feuerwehrmänner immer weniger. Aus diesem Grunde entschlossen sie sich endlich auch Frauen in den aktiven Dienst aufzunehmen.

Nach einer Demoübung im März 1996 traten zehn Frauen zur Verstärkung in die FFW Pitzling ein. 1997 legte eine komplette Gruppe (acht Feuerwehrfrauen) die Leistungsprüfung in Bronze ab. Am 03. Juni 2000 wurde im Schulhof das 125jähriges Bestehen der Pitzlinger Feuerwehr gefeiert. Zu diesem Anlass wurde eine Standarte angeschafft. Nach langen Verhandlungen konnte 2004 ein neues Fahrzeug in den Dienst der Feuerwehr gestellt werden. Im Februar 2004 holten 6 Feuerwehrkameraden das Tragkraftspritzenfahrzeug bei der Fa. Ziegler in Giengen ab.

Wegen knapper Kassen bei der Stadt wurde in Pitzling eine Haussammlung durchgeführt, um einen für das Fahrzeug benötigten Anhänger zu finanzieren. Im Rahmen des Dorffestes wurde am 20. Juni 2004 das Fahrzeug und der Anhänger durch Herrn Dekan Thomas Rauch geweiht.